Hand- und BeinschraubenDie Juristen der Universität Rinteln verstärkten durch ihre „Beratung“ von Stadt und Amtsgerichten im ganzen Nordwesten die Hexenprozesse. Zwischen 1621 und 1675 sind rund 400 „Gutachten“ überliefert, die durchweg die rücksichtslose Verfolgung von vermeintlichen Hexen und Hexenmeistern anordneten. Die Ausstellung im Museum läßt einen Hexenprozess in Rinteln im JRichtschwertahr 1654 durch Hörstationen wieder aufleben. Richter, Gutachter, Zeugen und Angeklgte schildern das Verfahren aus ihrer jeweiligen Sicht. Die Ausstellung zeigt eine Fülle authentischer Exponate der Zeit, darunter die Folterinstrumente des Rintelner Scharfrichters, mächtige Gesetzbücher, Kleidung und Hausrat, sowie ein zeitgenössisches Exemplar der 1631 in Rinteln erschienen berühmten Streitschrift „Cautio Criminalis“, in der der Verfolgungsgegner Friedrich Spee die Prozesse auf das Schärfste angriff.

Um 1675, mit personellen Veränderungen an der Rintelner Juristen-Fakultät, trat eine Kehrtwende der Gutachter-Praxis der Universität ein. Verfahren wurden nun konsequent abgelehnt bzw. niedergeschlagen.

Friedrich Spee, Cautio Criminalis

Professoren wie Heinrich Bode traten an die Spitze der Gegner der Verfolgungen. Die Gegner und Überwinder des Aberglaubens werden in einer eigenen Ausstellungseinheit vorgestellt.

 

 

 

Die Eulenburg. Museum Rinteln.